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#110 – Fit mit dem Smartphone?

Die Zahl der Fitnessbänder nimmt ständig zu. Apple hat mit Health Kit eine zentrale Sammelstelle für Gesundheitsdaten im iPhone geschaffen. Ziel ist es alle Fitnessdaten an einer Stelle zu sammeln. Was damit passiert???

Welchen Vorteil und Nutzen bringen diese Systeme für mich, oder für den Verkäufer, oder für Apple oder ….

Fast allen Systemen ist gemeinsam, dass man sich online registrieren muss. Wenn man die Fitnessdaten ganzheitlich analysieren will, muss man alle Daten zentral haben. Das geht technisch am einfachsten in einem Cloudsystem. Wenn man etwas ähnliches auf den Rechnern der Menschen installieren wollte, würden 90% schon an der Installation scheitern.  Außerdem fehlen hier die Erkenntnisse von Big Data und der Wettbewerb mit anderen.

Ein Motivationsgrund für viele ist der Vergleich der sportlichen Aktivitäten mit anderen. Es gibt Punkte oder Abzeichen für Zielerreichung. Dopamin lässt grüßen.

Was eindeutig  für ein Cloudsystem spricht, ist die Tatsache, dass ich die Daten von vielen tausend Menschen Auswerten kann. Ich kann Ähnlichkeitsmuster erkennen und Rückschlüsse auf Lebenswandel oder Gesundheit erkennen und damit neue Erkenntnisse gewinnen. (Die könnten für Lebensversicherungen und Private Krankenkassen interessant sein)

Da ich läuferisch aktiv bin, bringe ich mal ein Beispiel:

Wenn ich laufe, laufe ich mit iPhone und der App Runmeter pro. Während dem Lauf werden Herzfrequenz, Geschwindigkeit, Strecke, Höhe, Temperatur, Aufstieg, Abstieg und und und aufgezeichnet.

Da außerdem mein Alter, Größe und Gewicht bekannt sind, und über die zeitliche Auswertung der Laufdaten meine durchschnittlichen Aktivitäten, kann man daraus, durch Vergleich mit der statistischen Masse, meinen aktuellen Gesundheitszustand ermitteln.

Man könnte mir damit wertvolle Trainingshinweise geben, die meine Leistung verbessern und man könnte mit mir einen dynamischen Trainingsplan auf das Ziel Halbmarathon durchführen.

Leider habe ich bisher keine App gefunden die das tut. Auch alle Polar Apps, ein Hersteller der sich mit Herzfrequenzanalyse sehr gut auskennt, bieten mir hierzu nichts. Alle sammeln nur meine Daten und schreiben Sie für mich auf.

Es könnte aber auch sein, dass mir niemand verrät, was mit den Daten passiert? Es wird bei allen Herstellern erst mal gesammelt, irgend einen Nutzen generiert man für uns noch nicht.

Trotzdem sind Fitnesstracker der Renner. Ich selbst besitze ja auch einen Polar Loop. Ob er mich motiviert? Eher nicht, aber ich laufe ja sowieso. Ob ich jetzt ein Abzeichen oder einen Preis bekomme ist mir nicht wichtig.

Mein Loop zeigt mir die gelaufenen Schritte und meine verbrannten Kalorien. Wobei die Schritte nicht die Schritte sind, sondern eine Einheit. Jede Ähnlichkeit mit echten Schritten kennt nur Polar. Alle meine Daten werden in die Cloud von Polar geladen. Man kann aber auch die Daten an Health-Kit übertragen.

Alle meine Läufe zeichne ich mit Runmeter Pro auf. Auch diese Daten werden in eine Cloud geladen. Du ahnst es schon, in die Cloud von Rufmeter. Strecke, Geschwindigkeit, Aufstieg, Abstieg, Kalorien, Puls alles ist bei den Daten dabei. Ich kann sie ansehen und wenn ich will auswerten.

Meine Daten sind also weg, ohne einen echten Gegenwert.

Um ja keine Datenaufzeichnung zu verpassen, muss man den Tracker immer tragen. Hierzu sollte er  gut aussehen, was man nicht von allen behaupten kann.

Einen vielversprechenden Ansatz hierzu liefert Fitbit. Die Tracker sehen gut aus und die App auf dem Smartphone macht auf mich einen sehr guten Eindruck. Interessant ist die angekündigte Uhr Fitbit Surge. Sie erfasst den Puls am Arm, über GPS die Strecke, die Geschwindigkeit und alle Daten,die Fitnesstracker sonst noch erfassen. Damit wäre endlich der Pulsgurt überflüssig und das Smartphone könnte beim Training zu Hause bleiben. Denn sind wir mal ehrlich, will jemand Joggen und ein Tablett mit sich herumtragen? Das GPS der kommenden Apple Watch funktioniert ja nur mit Handy. Was überhaupt funktioniert, werden wir noch sehen. Eventuell ist die Uhr auch nur ein Extended Display zum iPhone. Inzwischen sind ja die Smartphones so groß, dass man sie nicht mehr schnell aus der Tasche holen kann. Man braucht einen zweiten Bildschirm – die Smart Watch.

Dranbleiben – es gibt noch Hoffnung.