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#175 – Lightroom – wenn es mit dem Fotografieren ernst wird ….

Wer 305 GB an Fotos besitzt, braucht professionelle Hilfe oder er verzweifelt.

Lange Zeit habe ich meine Fotos mit dem Apple Programm iPhoto und später mit dem Nachfolgeprogramm Fotos verwaltet. Das Programm ist sehr praktisch und man kann schnell Bilder importieren, bearbeiten und über iCloud teilen.

Bis Ende des letzten Jahres ist so eine Mediathek von 305 GB an Daten entstanden! Diese 305 GB mussten beim Start eingebunden und entsprechende Daten geladen werden. Der Start an meinem MacBook war unheimlich langsam.

Da ich eine externe Festplatte (NAS) habe, kam mir die Idee die Mediathek zu teilen und nur den aktuellen Teil auf der lokalen Festplatte zu behalten. Also hab ich die Mediathek dupliziert und eine Sicherung auf die NAS übertragen.

Wenn man 305GB über eine 100Mbit/s Kabelverbindung übertragen will, dauert das theoretisch 8,5 Stunden und in der Realität dauert es um ein Vielfaches länger!

Tagelang hat mein Mac mit dieser Mediathek gekämpft, bis sie endlich auf der externen Festplatte gelandet ist.

In der verbliebenen Mediathek (auf dem Mac) habe ich alle Bilder vor 2016 gelöscht in der Hoffnung, die Grösse der Mediathek damit zu reduzieren. Leider wurde diese Hoffnung nicht erfüllt.

Die Mediathek blieb aus Gründen, die wohl nur Apple kennt, 305Gb groß. Also habe ich eine neue Mediathek angelegt und in diese alle Bilder von 2016 importiert. Auch dieser Vorgang dauerte gefühlt unendlich lange.

Irgendwann war ich dann soweit. Ich hatte eine Mediathek mit 105 GB aus dem Jahr 2016 auf meinem Rechner und alle Bilder in einer 305GB Mediathek auf der NAS. Beim Start von Fotos konnte ich nun auswählen welche Mediathek ich starten wollte. Man muss sich bei Fotos entscheiden es geht nur eine Mediathek.

Alle Aktionen die ich bisher beschrieben habe dauerten gut zwei Wochen! Natürlich nicht rund um die Uhr aber Stunden und Tage eine kleine Ewigkeit.

Ich habe dann Anfang Januar auf den  Rat meiner Freunde gehört und mir dann Adobe Photoshop Lightroom gekauft. 110 Euro hat dieses Programm gekostet.

Lightroom ist ein professionelles Programm für Fotografen. Auf Youtube findet man jede Menge Informationsvideos und Webinare zum Programm. Ich empfehle hier die Serie von Marcus Fotos.

Lightroom arbeitet mit Katalogen. Dabei entspricht der Katalog im Prinzip der Apple Mediathek. Nur ist Lightroom viel flexibler und übersichtlicher. Die Datenhaltung ist offen und nicht gekapselt wie bei Apple.

Lightroom ist nicht destruktiv. Dies bedeutet, an der Originaldatei des Bildes werden keinerlei Änderungen vorgenommen. Alle Änderungen die man im sogenannten Entwicklungsmodul von Lightroom macht, werden quasi im Katalog gespeichert (Datenbank) und beim Öffnen des Bildes in Lightroom auf das Originalbild angewendet.

Der Katalog merkt sich wo er die Originaldatei findet. Das ist eine Stärke von Lightroom. Wird die Originaldatei in Lightroom verschoben zum Beispiel auf eine externe NAS-Festplatte, dann merkt sich der Katalog wo die Originaldatei ist. (Auf der NAS)

Gleichzeit bleibt die Vorschau des Bildes im Katalog. Erstellt man eine sogenannte Smart-Preview, dann kann man das Bild bearbeiten auch wenn man keine Verbindung mehr zur Originaldatei auf der NAS hat.

Damit ist man in der Lage alle seine Bilder sicher auf der NAS-Festplatte zu speichern und nur eine sehr kleine Preview und Katalogdatei auf dem Rechner mit dem man arbeitet.

Ich habe hier mal am Beispiel meiner Bilder von 2016 und der neuen von 2017 die Datenhaltung grafisch dargestellt.

Links von der gestrichelten Linie ist die aktuelle Lightroom Konfiguration. Hierbei liegen 102GB auf der externen Festplatte (Bilder 2016) nur der Katalog (mit allen Bildern) und die Bilder von 2017 sowie die Vorschau von 2016 liegen auf dem MacBook. 9GB auf dem Macbook und 102GB auf der NAS. Rechts der gestrichelten Linie siehst du wie es vorher war. 105GB auf dem MacBook.

Das MacBook kann man mitnehmen und die Bilder unterwegs bearbeiten. Das geht mit Apples Fotos nicht! Never!

Die Originaldateien werden von Lightroom immer nach Datum abgespeichert und können somit über den Dateimanager/Finder einfach auch ohne Lightroom gefunden werden.

Apple packt alles in die Paketdatei Fotomediathek. Diese kann man zwar öffnen, aber flexibel ist etwas anderes.

Fotos ist ein hervorragendes Programm für den Einstieg. Bis zu einer Mediathek von 100GB kann es auch noch Spass machen, wenn man eine Festplatte/SSD >500GB besitzt. Alles was darüber hinaus geht, ist damit nicht mehr zu bewältigen.
Lightroom ist mein Programm der Wahl. Die 110 Euro sind gut investiert. In meine Nerven ….
Dranbleiben – Es gibt noch Hoffnung!