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#119 – Treiben wir oder werden wir getrieben?

Work Life Balance, Burnout, e-Mail Overkill. Unser tägliches Leben erinnert mich immer mehr an ein Hamsterrad. Morgens steigen wir ein und fangen an zu laufen. Wir bewegen uns den ganzen Tag vorwärts bleiben aber immer an Ort und Stelle.

Auch viele Management Programme und Umorganisationen erinnern mich immer mehr an das Hamsterrad. Damit uns das nicht auffällt, wird umorganisiert und wir kommen in ein anderes Rad. Es ist größer, bunter, schöner aber es bleibt ein Rad. Ein Hamsterrad.

Unser Automat Mensch ist aber so, dass er auf äußere Reize mit konditioniertem Verhalten reagiert. Automatisch. Wir stehen morgens auf fahren automatisch ins Geschäft, lesen automatisch die Mails, gehen automatisch Mittagessen. Da unterscheiden wir uns nicht von den Tieren der Serengeti. Außer das diese Tiere mehr Freilauf haben.

Wir sind Getriebene und damit nicht anders als die Tiere. Da war doch aber etwas? Da gab es doch eine Motivationsregelkreis? Uns wurde doch ein Wille geschenkt.

Macht euch die Erde untertan steht in der Bibel. Aber damit war auch gemeint, dass wir  für alles hier auch verantwortlich sind! Wo ist unser Antrieb geblieben? Was treibt uns an? Ist da noch irgendetwas?

Für jegliche Entwicklung ist unser Motivationsregelkreis verantwortlich. Wann immer wir über unsere Umwelt nachdenken, macht sich dieser Teil des Gehirns Gedanken über Alternativen. Er stellt die Frage : Was wäre wenn? Warum mache ich das nicht so oder so? Er reagiert dabei auch auf spontane Ideen und Einfälle.

Unser Motivationsregelkreis entwirft eine veränderbare Wirklichkeit. Wir malen uns in Gedanken schon aus, wie es ist, wenn ich dies oder das getan habe. Aus der Differenz zwischen aktuellem Status Quo und der konstruierten veränderbaren Wirklichkeit entsteht das, was wir Motivation nennen. Je größer die Differenz umso größer die Motivation. Das ist der Grund warum kleine Ziele uns nicht motivieren. Je größer das Ziel umso größer die Motivation.

Allerdings klingt Motivation schnell ab, wenn wir nicht belohnt werden.

Um uns zu entwickeln und motiviert zu sein brauchen wir also neue veränderbare Wirklichkeiten. Wir brauchen Ideen und Ziele. Jetzt kommen die Ideen nicht immer so wie wir sie brauchen. Wir befassen uns mit einem Gedanken, einem Problem oder einer Aufgabe und irgendwann haben wir eine Idee dazu. Meistens in Situation in denen wir gar nicht mehr daran denken. Meisten in langweiligen Situationen.

Unser Motivationsregelkreis stellt die Fragen und unser Automatikregelkreis produziert irgendwelche Ideen. Anhand unzähliger Erfahrung und Wissen kommen aus dem Neuronen Netz irgendwelche Gedankenblitze. Auch diese Blitze müssen durch den Wahrnehmungsfilter mit seinen 100 Bit/s. Hier kommen jetzt zwei Probleme die unsere Entwicklung verhindern.

1.) Ist der Wahrnehmungsfilter blockiert kommen eventuell keine Ideen in unser Bewusstsein. Da wir immer beschäftigt sind ist dieser Kanal praktisch überladen.

2.) Die besten Ideen kommen in Situationen in denen wir uns langweilen und keinem Gedanken nachgehen. Diese Momente gibt es heute nicht mehr. Da nehmen wir unser Smartphone schauen auf Facebook oder WhatsApp oder checken die Mails. Damit sind wir aber wieder beschäftigt. Der Wahrnehmungsfilter ist blockiert und Ideen werden keine mehr bewusst.

Unsere modernen Systeme behindern uns also in unserer Entwicklung, in unserer Kreativität und unserer Vielfalt.

Wir sind an das Hamsterrad gefesselt. Im Beruf, Zuhause überall. Wir brauchen dringend wieder Phasen der Ruhe.

Wir brauchen Motivation und Ziele. Wir müssen uns wieder mehr mit wichtigen Dingen beschäftigen und nicht mit Prozessen oder Exceltabellen. Nichts ist wichtiger als das Leben, das Glück und die Gesundheit.

Dranbleiben – es gibt noch Hoffnung

Passend zum Thema: Motivation

 

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