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#156-Gewohnheiten und wie man sie ändert.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, ist ein Spruch den ich seit meiner Kindheit kenne. Gewohnheiten bestimmen unseren Alltag. Was sind Gewohnheiten und woher kommen Sie?

An eine Gewohnheit haben wir uns gewöhnt. Dies bedeutet wir haben ein Ritual oder eine Verhaltensweise so oft wiederholt, dass sie uns in Fleisch und Blut über gegangen ist. In unserem Gehirn wird bei reichlicher Übung ein Automatikprogramm angelegt. Der Gehirnteil,den ich Automatikregelkreis nenne, hat die Routine abgespeichert. Kommen wir in Zukunft in ähnliche Situationen antwortet der Automatikregelkreis automatisch mit einer Aktion ohne dass wir bewusst darüber nachdenken müssen. Diese Vorgehensweise ist besonders energieeffizient da wir nicht mühsam Optionen abwägen oder Entscheidungen fällen müssen. Wir reagieren einfach so, wie wir gewohnheitsmäßig immer schon reagiert haben. Das macht uns für unsere Umwelt auch berechenbar. Es ist auch so, dass Menschen oft die gewohnte Reaktion erwarten und dann enttäuscht sind, wenn diese nicht kommt.

Diese Gewohnheiten müssen wir lernen und dafür reicht kein einmaliges Ereignis. Lernen ist schließlich auch ein Energie verzehrender Vorgang. Also wird nur etwas zur Gewohnheit, wenn es für gut befunden wird, Emotionen auslöst und mehrfach wiederholt wird. Emotionen sind immer der Dünger für schnellere Adaption in unserem Gehirn und mehrfache Wiederholung führt zu einem Wachstum der Synapsen für diese Gewohnheit.

Irgendwann läuft die Gewohnheit dann automatisch ab. Wie lange dauert dieser Zeitraum?

Maxwell Maltz, ein plastischer Chirurg, hat in den 50er Jahren festgestellt, dass Menschen etwa 21 Tage brauchen, um sich an eine neue Situation zu gewöhnen. Die Zahl 21 taucht deshalb immer wieder auf, wenn es um Gewohnheitsänderung oder Anpassung geht.

Philippa Lalla und ihr Team haben in einer Studie vom University College London an 96 Personen nachgewiesen, dass es im Durchschnitt 2 Monate dauert.

Einige Personen schafften es schon nach 18 Tagen, andere benötigten bis zu 254 Tage.

Das ist die ernüchternde Tatsache : Wenn wir eine neue Gewohnheit etablieren wollen, müssen wir zwei Monate diese Gewohnheit täglich üben, dann wird sie automatisiert.

Und dann brauchen wir dazu noch Emotion und Motivation. Da sind wir wieder bei den guten Vorsätzen von Silvester.

Um mich bei meinen Gewohnheiten zu unterstützen habe ich vor kurzem eine interessante App gefunden. Productice 

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Diese App macht nur eine Sache, sie erinnert mich an etwas, was ich eigentlich tun, bzw. als Gewohnheit lernen, wollte.

Nicht wie eine To-Do Liste mit 144 Einträgen die mich schon beim Anschauen demotiviert, sondern gezielt Tag für Tag.

Wie funktioniert das? Ich erstelle mir eine Gewohnheit (Habit) welche ich lernen/ausführen möchte. Die App schlägt bestimmte Bereiche und vorkonfektionierte Gewohnheiten vor, ich kann aber eigene definieren.

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Ich möchte zum Beispiel täglich meine To-Do Liste aktualisieren und bearbeiten. Productive fragt mich, ob ich das Morgens, Mittags oder Abends machen möchte und an welchem Tag, wöchentlich oder jährlich.

Es gibt Gewohnheit für jeden Tag, aber auch Gewohnheiten, die möchte ich einmal pro Woche ausführen.

Natürlich kann ich für jede Gewohnheit einen Alarmtimer setzen.

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Je nach Tageszeit zeigt mir Productive nur die anstehenden Gewohnheiten an. Ich kann die Gewohnheit durch einen Wisch als erledigt markieren oder überspringen.

Jeden Abend bekomme ich eine Statistik, wieviel Gewohnheiten ich heute erledigt habe und wie man aktueller Status ist.

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Dreimal am Tag kommen Mitteilungen zu den noch zu erfüllenden Aufgaben.

Ich probiere es jetzt sein 10 Tagen aus und habe alle wiederkehrenden Aufgaben aus der To-Do Liste in Productive ausgelagert.

Einziger Nachteil für Hardcore Germanen – die App ist nur in Englisch verfügbar.

Dranbleiben – es gibt noch Hoffnung.

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